Seit jeher war es üblich, sich gegenseitig beim Löschen von Bränden und beim Wiederaufbau abgebrannter Häuser zu helfen. Der eigentliche Beginn des Feuerlöschwesens in Aschach/Steyr war aber im Jahr 1804, als der damalige Pfarrer Ernst Koch eine Feuerspritze kauft, die im Kirchturm untergebracht wird.
Die hier aufgeführte Geschichte der Feuerwehr Aschach an der Steyr ist die Zusammenfassung des von E-HBI Johann Blumenschein für die 125. Vollversammlung der FF Aschach am 10. Jänner 2020 zusammengestellten Vortrags.
91 Jahre später, am 27. Oktober 1895, findet im Gasthaus Ebmer die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Aschach an der Steyr statt. 51 Männer melden sich zum freiwilligen Beitritt. Kommandant wird der Schulleiter Hugo Ramnek, sein Stellvertreter der Tanzmayr Johann Gerstmayr, der k.k. Postmeister Engelbert Sattler wird Schriftführer und Kassier und der Kaufmann Ferdinant Kargl Zeugwart. Noch in selben Jahr bekommt die Feuerwehr eine von der Gemeinde gekaufte neue fahrbare Feuerspritze samt Schläuchen und Zubehör von der Firma Peteler in Steyr. Weiters werden von der Feuerwehr Feuerwehrblusen, Dienstordnungen und Übungsbücher angekauft.
Eine zweite Handdruckspritze wird an den Löschzug Hochhub übergeben und Michael Postlmayr, der Hochhuber, zum Löschzugsführer bestimmt.
In den nächsten Jahren wird versucht, durch Veranstaltungen Einnahmen zu lukrieren um weitere Anschaffungen machen zu können. Weiters versucht man die Probleme bezüglich Alarmierung durch Böller und bengalische Feuer zu lösen.
Es werden von der Feuerwehr zwei Pferdedecken angekauft.
Johann Gerstmayr wird Feuerwehrkommandant.
Die Feuerwehr hat 93 Mitglieder.
Große Sorgen bereiten die Hanfschläuche, die wegen schlechter Reinigung und Trocknung und unsachgemäßer Lagerung sehr schnell kaputt werden, sodass man sich entschließt, die Helfern für die Versorgung der Schläuche zu bezahlen. Schuld daran war auch, dass die Feuerwehr kein eigenes Zeughaus hatte.
Am 8. Dezember 1912 wird bei einer Generalversammlung einstimmig beschlossen, dass der Löschzug Mitteregg eine eigene Feuerwehr wird. 30 Mitglieder werden der neuen Feuerwehr zugeteilt. Die Feuerwehr Aschach hat dadurch nur mehr 67 Mitglieder. Das Gründungsfest der FF Mitteregg findet dann am 22. Juli 1913 statt.
Wie schwierig die Einsätze bei den damaligen Straßenverhältnissen waren zeigt folgender Bericht zum Brand vom Thanschachner in der Hölle am 24. Juni 1913: „Ausgerückt mit der Spritze bis zum Mair vom Holz, dann wegen Terrainverhältnissen retour.“. Die Anfahrt zum Brand des Radlgrubergutes (ehemaliges Mesnerhaus der Filialkirche Pichlern) am 10 Juni 1914 dauert 15 Minuten, nach 2 Stunden ist der Brand lokalisiert.
Der Gastwirt Karl Leitner zum Kommandanten gewählt.
Im ersten Weltkrieg werden von 67 Feuerwehrkameraden 40 eingezogen, 9 davon kehren nicht mehr zurück.
Der Feuerwehrball muss wegen Lebensmittelmangels abgesagt werden.
Bei der Generalversammlung nur 18 Feuerwehrkameraden anwesend.
Es wurde ein Schlauchturm gebaut, das Holz spendeten die Aschacher Bürger. Der Bau eines Feuerwehrdepots wurde vom Bürgermeister wegen der hohen Kosten abgelehnt.
Per Gesetz wurde festgelegt, dass die Kommandomitglieder nur mehr alle 5 Jahre gewählt werden und nicht jährlich wie bisher.
Es gab in Aschach 4 größere Brände, unter anderem auch einen im Wirtschaftstraktes des Gasthauses Dengg am Sonntag, 23. März. Weil Nebel war und das Telefon aufgrund des fehlenden Telefondienstes am Sonntag nicht funktionierte, konnte der Brand in den Nachbarorten nicht wahrgenommen werden. Trotzdem konnte die Feuerwehr ein Übergreifen auf andere Häuser im Ort und damit eine Katastrophe verhindern.
Das Zehetner im Ort brannte, wieder gelang es den Feuerwehren die anderen Häuser im Ort zu schützen.
1929 wurde eine Motorspritze der Firma Rosenbauer angekauft und ein Zeughaus mit Schlauchturm gebaut (heute ist das Gebäude der Bauernladen von Aschach).
Am 10. Oktober brannte das Serglgut. Der Feuerwehrkamerad Josef Straßner und eine Tochter vom Sergl kamen beim Ausbringen des Viehs ums Leben.
In Aschach brannten 4 Bauerhöfe ab, was zur Auflösung des Selbsthilfevereins führte.
Die Gemeinde übernahm die Kassagebahrung der Feuerwehr, da diese nicht in der Lage war, die durch Zeughausbau und Motorspritzenkauf angefallenen Schulden abzubauen. Bei der Generalversammlung 1936 wurde die Kassa wieder an die Feuerwehr übergeben, die Schulden waren getilgt.
Am 9. Jänner wurde Franz Schmidhuber zum Kommandanten gewählt, Franz Schott zu seinem Stellvertreter.
Infolge des Anschlusses von Österreich an das deutsche Reich im März 1938 werden die Feuerwehren von Vereinen zu Körperschaften öffentlichen Rechts und die Feuerwehr Mitteregg wieder als Löschzug in die Feuerwehr Aschach eingegliedert.
Wieder waren während des Krieges viele Feuerwehrkameraden eingerückt.
Bei Kriegsende im Mai 1945 wurde das Feuerwehrdepot von amerikanischen Truppen geplündert und die Motorspritze mitgenommen. Kommandant Schmidhuber konnte diese später in desolatem Zustand in Garsten aus der Enns holen und wieder herrichten.
FF Mitteregg wird wieder eine selbstständige Feuerwehr.
Ein 1946 aus Wehrmachtsbeständen gekaufter Steyr A-Typ wird als Feuerwehrauto aufgebaut und 1949 feierlich eingeweiht.
Es wird eine neue Motorspritze der Firma Gugg gekauft. Da die Feuerwehr nicht genügend Geld hat übernimmt Kommandant Schmidhuber die Bürgschaft für den Rest.
Die erste Florianimesse in Aschach findet statt, an der die Feuerwehren Aschach, Mitteregg und Saaß teilnehmen.
Da sich die Gugg-Pumpe nicht bewährt kauft man eine Rosenbauer Automatik 75 W.
Die Feuerwehr hat 30 Mitglieder.
Bei der Wahl tritt Franz Schmiedhuber nicht mehr an, Kommandant wird Karl Garstenauer (Aichmayrgut), Stellvertreter wird Karl Schmidhuber (Schmiedemeister), Zugskommandant Karl Postlmayr (Zöhrer), Lotsenkommandant Josef Moser (Bäckermeister), Schriftführer Franz Brunmair (Pensionist), Zeugwart Eduard Wiesinger (Hilfsarbeiter) und Kassier Franz Gföllner (Gemeindeangestellter).
Beim Brand des Mayr auf der Leithen Häusels fährt Pfarrer Haslinger mit dem A-Typ die Feuerwehrleute zum Brandplatz weil kein Kraftfahrer anwesend ist.
1969 wird beschlossen, ein neues Feuerwehrauto zu kaufen. Da von der Gemeinde nur wenig Geld zur Verfügung gestellt wird fällt die Wahl auf einen FIAT 1100, der von der Firma Rosenbauer aufgebaut wird.
Am 1. Mai 1970 wird das neue KLF eingeweiht. Von den Kosten von S79.000,-- übernimmt S40.000,-- die Gemeinde, den Rest zahlt die Feuerwehr bzw. wird er durch eine Haussammlung aufgebracht.
Bei der Wahl des Kommandos 1978 tritt Garstenauer nach 15 Jahren als Kommandant nicht mehr an, neuer Kommandant wird Rupert Mayr, sein Stevertreter Franz Bogengruber, Zugskommandant Karl Bogengruber, Zeugwart Hermann Winkelmayr, Schriftführer Franz Brunnmair und Kassier Franz Gföllner.
Es kommt beim Weghaupt zu einem Brand. Da sich die Masken des leichten Atemschutz beschlagen steigt Karl Schmidhuber durch ein Fenster ohne Atemschutz ins Gebäude ein und kann schließlich den Besitzer nur mehr tot auffinden. Schmidhuber holt sich dabei eine Rauchgasvergiftung.
Beim Brand in der Zollhub funktioniert die Sirene nicht, weil sich ein Vogel darin verklemmt hatte. Das Feuerwehrauto fährt daher mit Folgetonhorn durch den Ort um die Kameraden zu alarmieren.
Am 7. Juni stürzt beim Gasthof Huber eine Frau durch eine kleine Öffnung in ein Wasserbassin. Kamerad Hubert Dormayr steigt durch die Öffnung in das Bassin, konnte die Frau aber nur mehr tot bergen.
1981 werden gebrauchte Atemschutzgeräte von der BF Innsbruck angekauft.
Die Aschacher Feuerwehren organisieren die erste Feuerlöscherüberprüfung (gemeinsam mit der Firma Gierlinger).
1984 wird ein TLF 2000 Trupp bestellt und die Gemeinde kauft hinter der Post von der Familie Etlinger zu günstigen Konditionen ein Grundstück für ein Feuerwehrhaus.
1985 erfolgt die Weihe des neuen TLF. Es passt nur mit beigeklappten Außenspiegeln ins alte Feuerwehrhaus.
Es wird mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses begonnen, dass dank fleißiger Arbeit der Feuerwehrkameraden und besonders von Kommandant Mayr 1988 eingeweiht wird.
Am 19. März kann nach einem Zimmerbrand beim Fuka ein Mann nur noch tot geborgen werden.
Es wird eine neue Tragkraftspritze TS 12 FOX gekauft.
Im Dezember 1990 wird bei der Fa. Rosenbauer ein LFB-A2 bestellt um das alte KLF zu ersetzen. Dieses ist hoffnungslos überladen. Beim Befahren der Hohe Berg Straße muss die Mannschaft aussteigen und anschieben um den Berg hinauf zu kommen. Das neue LFB-A2 wird 1992 eingeweiht.
Es wird das 100 Jahr Jubiläum der FF Aschach mit einem Fest beim Feuerhaus gefeiert. Anlässlich der Feier wird ein System zur Stillen Alarmierung offiziell in Betrieb genommen.
Die FF Aschach hat 54 Mitglieder, davon 10 Reserve.
Kommandant Mayr tritt mit seinem Kommando nicht mehr zur Wahl an. Das neugewählte Kommando besteht aus Kommandant Johann Blumenschein, Kdt-Stv. Robert Sternberger, Schriftführer Wolfgang Mayr, Kassier Franz Kranawetter und Zeugwart Heribert Karigl.
Von den Vorgängern übernimmt das Kommando eine gut ausgerüstete Feuerwehr mit neuem Feuerwehrhaus.
Ein Computer für das Feuerwehrhaus wird angeschafft.
Noch 1998 wird eine Jugendgruppe gegründet und zu deren Transport ein Kommandofahrzeug angeschafft. Ein gebrauchter Ford Transit wird gekauft und von den Feuerwehrmitgliedern zum KDO-F umgebaut.
Ab September hat die FF Aschach eine eigene Homepage, die von Reinhard Schimmel erstellt und betreut wird.
Das Hochwasser 2002 verursacht in der Gemeinde große Schäden. Die Feuerwehr Aschach leistete mehr als 60 Einsätze.
Es gibt das erste weibliche Jungfeuerwehrmitglied.
Roland Buschberger übernimmt die Leitung der Jugendgruppe, die bisher vom Kommandanten und vom Ktd-Stv. mit Unterstützung des Kommandos geführt wurde.
Bei der Wahl wird Wolfgang Mayr Kommandant, Siegfried Hiesmair Kdt-Stv., Jürgen Hiesmair Schriftführer und Franz Kranawetter Kassier.
Die Feuerwehr hat 77 Mitglieder, davon 54 Aktive, 10 Reserve und 13 Jungfeuerwehrmitglieder.
Da das KDO-F wegen starker Rostschäden ersetzt werden musste wurde ein neuer Ford Transit angekauft und von der Feuerwehr zum KDO-F umgebaut.
Jürgen Hiesmayr wird bei der Wahl Kdt.-Stv.
Bei der BFK-Wahl im März wird Kommandant Wolfgang Mayr zum Bezirksfeuerwehrkommandanten gewählt.
Aufgrund der BFK-Wahl erfolgt im Jänner eine Ergänzungswahl, bei der Jürgen Hiesmair zum Kommandanten und Siegfried Hiesmayr zum Kdt-Stv. gewählt werden.
Seit 2019 können bei der Feuerwehrjugend in Aschach bereits Achtjährige mitmachen. Sie werden vom Kommandanten und seiner Frau Sylvia betreut.
Das Löschfahrzeug wird 2022 als Ersatz für das alte, 1992 in Dienst gestellte, Löschfahrzeug beschafft.
Bürgermeister Hubert Kern leitete die Neuwahl des Feuerwehrkommandos. Gewählt wurden Jürgen Hiesmair als Feuerwehrkommandant, Roland Buschberger als Kommandant-Stellvertreter, Josef Maderthaner jun. als Kassier und Patrick Ziebermayr als Schriftführer.
Die Feuerwehr Aschach hat 112 Mitglieder, davon 3 Einsatzberechtigt, 18 Jugendmitglieder und 17 Reserve.